Der Mars Reconnaissance Orbiter ist auf dem Weg zum roten Planeten

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Mars Reconnaissance Orbiter in einem Mars-Orbit
Start des Mars Reconnaissance Orbiters

Cape Canaveral (Vereinigte Staaten), 12.08.2005 – Heute ist der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) mit einer Atlas-V(401)-Rakete um 13:43 Uhr MESZ von Cape Canaveral aus in den Weltraum gestartet. Dabei handelt es sich um eine Raumsonde, die nach sieben Monaten Flugzeit im März 2006 in den Orbit des Mars einschwenken soll.

Bereits am Mittwoch und Donnerstag sollte die Mission schon starten, jedoch gab es technische Probleme sowie ungünstige Wetterbedingungen, so dass die NASA den Start verschieben musste.

Wichtigstes Instrument an Bord ist die hochauflösende Kamera HiRISE. Sie hat eine Länge von 1,40 Metern und einen Durchmesser von 50 Zentimetern. Das Gerät wiegt etwa 65 Kilogramm und vermag aus 300 Kilometern Höhe Aufnahmen mit einer maximalen Auflösung von 20 bis 30 Zentimetern pro Pixel zu liefern. Die Kamera verfügt über einen internen 28-GBit-Speicher, um die Aufnahmen zwischenzuspeichern, bevor sie an den Bordcomputer weitergegeben werden.

Seine wissenschaftliche Arbeit soll MRO im November 2006 beginnen. Der Einsatz ist vorläufig bis 2010 geplant. Vorher wird die Sonde etwa sechs Monate lang Aerobraking-Manöver in der Marsatmosphäre durchführen, um ihre Flughöhe zu senken. Nach der Beendigung der Manöver soll eine etwa 255 × 320 Kilometer hohe nahezu polare sonnensynchrone Bahn erreicht sein.

Neben den wissenschaftlichen Untersuchungen wie der Untersuchung des Wetters und der Suche nach Wasser- und Eisvorkommen unter dem Marsboden soll außerdem nach geeigneten Landeplätzen für die im Jahr 2007 startende Phoenix-Sonde sowie für ein Marslaboratorium 2009 gesucht werden. Zudem soll MRO als Datenrelais für diese Landemissionen dienen.

Der Orbiter soll ebenfalls nach Überresten der verunglückten Mars Polar Lander und Beagle 2 Ausschau halten. 1999 bzw. 2003 wurde der Kontakt zur Erde beim Landemanöver jeweils abgebrochen. Es wird angenommen, dass beide Sonden auf dem Marsboden zerschellt sind.

Der Marsorbiter wird wohl der letzte Marssatellit dieses Jahrzehnts sein, da die 400 Millionen Euro teure Mars-Telecommunications-Orbiter-Mission im Jahr 2009 wegen Budgetkürzungen gestrichen wurde.

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Quellen