Chinesischer Rockstar sagt Auftritt aus Protest ab

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Veröffentlicht: 22.01.2014, 16:23 (MEZ)
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Cui Jian

Peking (China), 20.01.2014 – Der chinesische Rockstar Cui Jian hat seinen geplanten Auftritt bei der Fernsehgala zum chinesischen Neujahr abgesagt, da er sich nicht den Forderungen des chinesischen Fernsehens bezüglich seines Auftritts unterwerfen wollte.

Cui, dessen Karriere 1986 begann, gilt in China als „Vater des Rock“. 1989 trat er auf dem Tiananmen-Platz vor den dort protestierenden Menschen mit seinem Titel „Nothing to my Name“ auf, der seitdem mit diesem Ereignis verbunden wird, obwohl es eigentlich der Titel war, der Cuis Karriere begründete. Cui ist noch immer einer der größten chinesischen Musikstars, auch wenn eine jüngere Generation zunehmend andere Stars entdeckt. Die Neujahrsgala ist eines der größten chinesischen Fernsehereignisse mit Hunderten von Millionen Zuschauern und damit auch eines der meistgesehenen Fernsehereignisse der Welt.

Cui hatte nun geplant, seinen Titel „Nothing to my name“ bei der Gala zu spielen, doch die Verantwortlichen der Gala verlangten, dass er etwas anderes spielen sollte. Der Titel ist ein Lied über eine unerfüllte Liebe und damit keineswegs politisch auszulegen, wie Cui auch selbst sagt, aber im Juni dieses Jahres ist der 25. Jahrestag des Tiananmen-Massakers, und da möchte die chinesische Zensur keine Risiken eingehen, auch nur Anklänge an dieses Ereignis öffentlich zu machen. Also stellte selbst der Auftritt Cuis schon ein gewisses Wagnis dar, so war es ihm nach 1989 lange Zeit untersagt, an großen Veranstaltungsorten aufzutreten, doch nach Angaben von Cuis Management war dies nicht die erste Anfrage für einen Fernsehauftritt, jedoch scheiterten frühere Auftritte an Cuis Ablehnung von Playback bei diesen Gelegenheiten.


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