Brite „erholt“ sich vollkommen von HIV

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Schematische Darstellung eines Schnitts durch einen AIDS-Virus.

London (Vereinigtes Königreich), 20.11.2005 – Berichten zufolge hat sich ein 25-jähriger Brite vollkommen von dem HIV-Virus erholt. Andrew Stimpson nahm keinerlei Medikamente zu sich, nachdem bei ihm im August 2002 der Virus diagnostiziert wurde und er im Oktober 2003 HIV-negativ getestet wurde.

Nach der Infektion verteilt sich das HIV-Virus im Körper und verursacht eine Immunreaktion. Bei manchen Patienten kann sich die Höhe der zirkulierenden HIV-Viren verringern, so dass eine Infektion für mehrere Jahre nur schwer nachweisbar ist.

Stimpsons zwei HIV-Tests wurden von dem „Chelsea und Westminster Healthcare NHS Trust“-Institut durchgeführt. Es wurde berichtet, dass das Krankenhaus die Gültigkeit der beiden Tests bestätigt, welche bisher durchgeführt wurden. Das Krankenhaus möchte zusätzliche Tests durchführen, die eine mögliche Erklärung für die zwei gegensätzlichen Testergebnisse liefern könnten. Die Diagnosetests für HIV-Infektionen können falsche positive Ergebnisse liefern. Wenn dies eintritt, müssen weitere Tests durchgeführt werden um festzustellen, ob es jemals eine echte Infektion gab. Einige Nachrichtenberichte weisen darauf hin, dass Stimpson möglicherweise Kontakt mit Leuten hatte, von denen bekannt war, dass sie HIV-positiv sind, und dass mehrere HIV-Tests durch eine Klinik durchgeführt wurden, welche alle positive HIV-Werte für Stimpson ergaben, bevor er zum ersten Mal durch das Chelsea-und-Westminster-Klinikum getestet wurde. Jedoch hat Michael Hopkin vom britischen Journal „Nature“ berichtet, dass während Stimpson 2002 positiv auf Antikörper gegen HIV getestet wurde, „bei mehr als zwei Dutzend Praxisterminen 2003 und 2004 durchgeführte Tests negative Werte für die Antikörper ergeben haben“. Dies lässt darauf schließen, dass die HIV-Infektion bei Stimpson entweder einen außergewöhnlichen Verlauf hatte oder der ursprüngliche Test, der eine Infektion anzeigte, fälschlicherweise positive Ergebnisse lieferte.

Von vielen ähnlichen Fällen wurde aus Afrika berichtet, wo das Virus weit verbreitet ist. Aufgrund sehr unzureichender medizinischer Einrichtungen sind all diese Berichte größtenteils anekdotenhaft - Stimpson stellt den ersten ausführlich beschriebenen Fall dar. Dennoch ist es, solange keine weiteren Tests durchgeführt sind, nicht möglich zu wissen, ob der zweite Test fälschlicherweise negativ war. Dr. Andrew Grulich, der einen PhD in Epidemiologie besitzt und im "National Centre in HIV Epidemiology and Clinical Research at the University of New South Wales" (Zentrum für HIV Epidemieforschung und medizinische Forschung) arbeitet, bezweifelt, dass Stimpson von der HIV-Infektion geheilt wurde. Bei manchen infizierten Patienten kann die HIV-Konzentration auf nicht messbare Werte fallen, bis das Immunsystem besiegt ist und die Virenzahl zu steigen beginnt.

Diese Entdeckung könnte möglicherweise einen viel versprechenden neuen Einblick in die Arbeitsweise des Virus liefern und weiterhin die Hoffnung stärken, dass eines Tages ein Impfstoff oder auch eine Heilungsmöglichkeit für eine Krankheit gefunden wird, mit der etwa 35 Millionen Menschen weltweit infiziert sind.

englischsprachige Quelle Dieser Artikel ist eine Übersetzung eines fremdsprachigen Artikels vom 20.11.2005

Quellen