Bohrinsel-Unfall: Ölteppiche in mehreren Schichten unter dem Meeresspiegel

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Veröffentlicht: 08:36, 18. Mai 2010 (CEST)
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Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 18.05.2010 – Der Ölteppich nach der Explosion und dem Untergang der Bohrplattform Deepwater Horizon vor über drei Wochen, welche von Transocean Limited betrieben und von BP geleast wurde, ist nach neuesten Forschungsergebnissen zehnmal größer als angenommen. Die Forscherin Samanta Joye hat einen Ölteppich unter der Wasseroberfläche ausmachen können, der 16 Kilometer lang, 15 Kilometer breit und hunderte Meter dick gewesen sei. Damit ist das Ausmaß der Exxon Valdez-Katastrophe von 1998 gesprengt. Der Konzern muss alle Kosten und Schadenersatzforderungen im Zuge des Ölunfalls tragen, auch jene, welche über die gesetzliche Haftungsgrenze von 75 Millionen US-Dollar hinausgingen. Bereits 400 Millionen Dollar habe der Konzern hierfür schon ausgegeben, hieß es.

Die biologischen Schäden in der empfindlichen Tiefsee seien praktisch nicht mehr aufzuhalten. Inzwischen will auch das Unternehmen verstärkt Öl zersetzende Mittel am Meeresgrund einsetzen. Bisher durfte BP den noch unerforschten Stoff nach den Vorgaben der US-Küstenwache nur an der Wasseroberfläche einsetzen. Dieser wurde von den Behörden inzwischen zertifiziert. Jedoch gebe es keine Studien, wie sich die Lösungsmittel auf das Leben auf dem Meeresgrund auswirke.

Nur einen kleinen Teilerfolg konnte inzwischen bp verbuchen: Es ist den Experten offenbar gelungen, eines der beiden verbleibenden großen Lecks mittels eines mit dem Bohrloch verbundenen Absaugrohrs teilweise zu verschliessen bzw. die Abflussrate zu drosseln. Man habe einen Test durchgeführt, ob das System zuverlässig arbeite. Zwar sei dieser Test kurzzeitig unterbrochen worden, weil das Rohr sich gelöst habe. Inzwischen sei die Rohrleitung mit der geborstenen Steigleitung aber wieder stabil verankert.

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Quellen