Alibaba-Aktie gewinnt 38 Prozent am ersten Handelstag

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Veröffentlicht: 21.09.2014, 07:19 (CEST)
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New York (Vereinigte Staaten), 21.09.2014 – Der erste Handelstag der Aktien der Alibaba Group an der New Yorker Börse verlief erwartungsgemäß mit großen Gewinnen für das Wertpapier und unter großer Beachtung von Laien und Fachleuten. Vor der New Yorker Börse, die ganz in Orange - der Farbe von Alibaba - erschien, hatten sich rund 100 Zuschauer, meist Chinesen, versammelt, um Unternehmensgründer Jack Ma zu begrüßen und ein Foto mit ihm zu erheischen. Ma stellte sich aber nicht nur dem vor der Börse versammelten Publikum, sondern gab auch der Presse zahlreiche Interviews - alles mehr im Stil eines Filmstars als eines millardenschweren Unternehmers. Der Handelsstart war für 10:30 Uhr (Ortszeit) angesetzt worden, doch er verzögerte sich außergewöhnlicherweise etwas, da über 1.700 Institutionen Kaufaufträge für die Aktien eingereicht hatten, die von den Offiziellen erst gesichtet werden mussten. Innerhalb der ersten Minuten nach Handelsbeginn wurden dann sofort 100 Millionen Aktien gehandelt.

Mit Beginn ihres Handels erreichte die bis dahin 68 US-Dollar teure Aktie schnell Preise zwischen 92 und 93 US-Dollar - mit einem zwischenzeitlichen Höchststand von 99,89 US-Dollar. Der Preis pendelte sich dann wieder auf etwas niedrigeren Werten ein, und am Schluss der Börse wurde die Aktie mit 93,89 US-Dollar bewertet und hatte damit 38 Prozent zugelegt. Insgesamt war der Handelstag an der New Yorker Börse sehr lebhaft, es wurden weit mehr Aktien umgesetzt als normalerweise an vergleichbaren Tagen. Der Dow Jones Index schloss den zweiten Tag in Folge mit einem Rekord bei 17.279,74 Punkten, andere Indizes verzeichneten jedoch leichte Verluste. Während die Alibaba Aktie kräftig gewinnen konnte, war Yahoo, ein Anteilseigner und nun Verkäufer großer Mengen von Alibabaaktien, ein Verlierer des Tages, obwohl seine Aktien zahlreich gehandelt wurden.

Fachleute sind skeptisch, ob sich diese Alibaba-Euphorie halten wird. Einerseits erinnern sich noch viele an den Start der Facebookaktie, die sehr schnell auf den Wert ihres Börsengangs und sogar darunter absank, nachdem auch sie einen fulminanten Handelsstart hingelegt hatte. Dann sagen selbst Fachleute, dass sie Probleme hätten, die Gewinnerwartungen des Unternehmens - entscheidend für den Wert von Aktien - zuverlässig einzuschätzen, da die Unternehmensstruktur sehr kompliziert und die Bilanz dementsprechend schwer zu verstehen sei. Es waren im Rahmen des Börsengangs auch Bedenken zur Entscheidungsstruktur im Unternehmen geäußert worden, die weniger den Aktionären als Ma und seinen getreuen Managern den entscheidenden Einfluss auf das Unternehmen sichert. Das Credo von Ma, dass die Aktionäre erst an dritter Stelle seiner Wertschätzung stehen, während die Kunden auf Platz eins und die Unternehmensmitarbeiter auf Platz zwei lägen, scheinen nicht unbedingt Werbung für die Aktie zu sein. Aber Ma hat aber auch gesagt, dass die Aktionäre sehr wohl seine Aufmerksamkeit haben und er sich Gedanken darum macht, wie er sie in den nächsten fünf bis zehn Jahren zufriedenstellen kann.

Das Geld, das durch den Börsengang eingenommen wurde, könnte nun einen aggressiven Expansionskurs des Unternehmens nicht nur in China - wo es mit 80 Prozent Marktanteil ohnehin schon Onlinehandelsmarktführer ist -, sondern vor allem in den USA und Europa ermöglichen. Starke Zuwächse in Umsatz und Gewinn sind damit sehr wahrscheinlich, heißt es dazu. Das wäre dann das, was sich Aktionäre wünschen.

Alibaba-Präsentation (2012)


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Quellen[Bearbeiten]