Ahmadinedschad kündigt an, Brennstäbe zu produzieren

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Artikelstatus: Fertig 13:21, 4. Jan. 2007 (CET)
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Atomprogramm des Iran

Teheran (Iran), 04.01.2007 – Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat mit den Worten „Der Iran ist heute ein Atomstaat“ angekündigt, bald nukleare Brennstäbe in großem Umfang zu produzieren. Das Uran soll um 3,5 Prozent angereichert werden, so der Iran. Für den Atombombenbau wären mehr als 90 Prozent nötig. Zugleich gab Ahmadinedschad an, die „leeren Drohungen“ der „korrumpierenden Mächte“ ignorieren zu wollen. Dabei bezog er sich auf ein Anreizpaket, mit dem die fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland den Iran zur Aufgabe des Atomprogramms umstimmen wollten.

Akbar Haschemi Rafsandschani, der iranische Ex-Präsident, hatte bereits vor neun Monaten gesagt, dass die Anlagen zur Urananreicherung in Natans mit 164 Zentrifugen in Betrieb seien.

Die westlichen Staaten befürchten, der Iran könne unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernenergie heimlich am Bau nuklearer Waffen arbeiten. Der Iran hat dies bisher immer zurückgewiesen; das Urananreicherungsprogramm liege demnach im Bereich der Forschung und die Herstellung von Kernbrennstoff in weiter Ferne.

Unterdessen hat der Iran auch seine Gaslieferungen an die Türkei eingestellt. Teheran müsse die eigenen Leute versorgen, so Ölminister Kasem Wasiri Hamaneh, der auch die Einwohner des Iran aufforderte, den Energieverbrauch einzuschränken.

Die Vereinten Nationen hatten im Dezember 2006 mit Resolution 1737 Strafmaßnahmen bei Nuklearnutzung angedroht, die zur Weiterverbreitung von Kernwaffen führen könnte. Ahmadinedschad bezeichnete die Sanktionen als „ein Stück Papier“, das nicht das iranische Atomprogamm anhalten könne.

Am Donnerstag wird Ali Laridschani, der iranische Atom-Chefunterhändler, in Peking erwartet. Dort soll es zu zweitägigen Beratungen kommen.

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Quellen