„Blacksmith Institute“ veröffentlichte Liste der am meisten verschmutzten Orte

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Artikelstatus: Fertig 21:52, 18. Okt. 2006 (CEST)
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New York (Vereinigte Staaten), 18.10.2006 – Die Umweltschutzorganisation „Blacksmith Institute“ hat eine Liste der am meisten verschmutzten Orte der Welt veröffentlicht. Laut dem Bericht „Blacksmith Institute's Worst-Polluted Places“, an dem internationale Umwelt- und Gesundheitsexperten gearbeitet haben, handelt es sich bei den zehn am meisten verschmutzten Orten um folgende Orte: Linfen in China, Haina in der Dominikanischen Republik, Panipet in Indien, Mailuu-Suu in Kirgisien, La Oroya in Peru, Dserschinsk, Norilsk und Dalnegorsk/Rudnaja Pristan in Russland, Tschornobyl in der Ukraine und Kabwe in Sambia.

In einer Pressemitteilung, die heute veröffentlicht wurde, begründet die Umweltschutzorganisation ihre Auswahl. So war laut Richard Fuller, einem Vorstandsmitglied des Institus, die Art der Vermutzung ein wichtiger Aspekt. Verschmutzung durch Schwermetalle und langlebige Chemikalien erzeugten besonders schwere Schäden. Tschornobyl wird vom Institut auch zwanzig Jahre nach dem Reaktorunglück zu den zehn am meisten verschmutzten Orten gezählt. Andere Orte seien ausgewählt worden, um exemplarisch auf ernste Probleme aufmerksam zu machen. Bei diesen Orten handelt es sich um Haina in der Dominikanischen Republik, wo es durch das Recyclen von Batterien zu einer starken Verschmutzung durch Blei gekommen ist. Linfen wurde stellvertretend für viele chinesichen Städte ausgewählt, in denen es eine starke von der Industrie verursachte Luftverschmutzung gibt. Die indische Stadt Panipet stelle ein schlimmes Beispiel für die Grundwasserverschmutzung durch Schwermetalle in Indien dar. Viele der in der Liste aufgeführten Orte seien selbst in den betroffenen Ländern unbekannt, heißt es in der Pressemitteilung des Instituts. In der kleinen sambischen Stadt Kabwe gab es einst eine der größten Bleiminen des Landes. Die Bevölkerung der Stadt leidet nun unter den Folgen des Bleiabbaus, der bis 1994 weitestgehend unkontrolliert ablief. Ungefähr 15 Millionen US-Dollar wurden für ein Projekt zur Beseitigung der Schäden zur Verfügung gestellt. Ein ähnliches Problem betrifft das in den Anden gelegene La Oroya in Peru, eine Stadt, die für die so genannten Bleikinder bekannt ist. Dort sind bei fast allen Kindern der Region Blutbleiwerte nachweisbar, die den Grenzwert der WHO übertreffen.

Quellen