Über 100 Kältetote in Europa

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Veröffentlicht: 16:53, 27. Jan. 2010 (CET)
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27.01.2010 – Die winterliche Kälte sorgte in den letzten Tagen in Europa für über 100 Tote. Besonders hart trifft die Kälte die Menschen in Osteuropa. Vor allem Obdachlose werden Opfer der Kälte. 15.000 Menschen haben in Rumänien keinen festen Wohnsitz. Elf Menschen starben hier innerhalb eines Tages an Unterkühlung. In Polen erfroren am letzten Sonntag elf Menschen. Insgesamt sind in Polen in diesem Winter bereits 220 Menschen wegen der Kälte gestorben.

In Polen und Rumänien lagen die Temperaturen in den letzten Tagen teilweise unter minus 30 Grad Celsius. Nach Angaben des rumänischen Wetterdienstes wurden in den Karpaten Rekordwerte gemessen. Bei Întorsura Buzăului in den Karpaten zeigten die Thermometer in der Nacht von Sonntag auf Montag minus 34,8 Grad Celsius. Im Nordosten Bulgariens fielen die Temperaturen auf minus 29 Grad.

Wegen Schäden an Strommasten und Leitungen konnten in den letzten Tagen im Süden Polens einige tausend Haushalte zeitweise nicht mit Strom versorgt werden. Am 25. Januar wurde aus der polnischen Gemeinde Olkusz (zwischen Krakau und Kattowitz) gemeldet, dass hier 11.500 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten waren. Schnee hatte sich auf die Oberleitungen gelegt: Einige Stromleitungen zerrissen unter der Last. Dieses Schicksal teilten auch einige Strommasten. Auch die Fernwärme- und Wasserversorgung funktionierte zeitweise nicht.

Auch in Deutschland forderte der Winter insgesamt mindestens 14 Menschenleben, meist wohnungslose Männer. Eine Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe gab an, seit dem Winter 1996/97, wo 25 Menschen infolge der Kälte starben, habe es in Deutschland nicht mehr so viele Kältetote gegeben. Besonders kalt war die Nacht zu Dienstag im Norden und Nordosten Deutschlands. In Mecklenburg-Vorpommern lagen die Temperaturen bei minus 20 Grad.

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Quellen